Screenreader: Inhalte hörbar machen
- Screenreader wandeln Text in Sprache oder Braille um
- Semantisches HTML und ARIA-Labels sind essentiell
- WCAG-Konformität sichert Barrierefreiheit

Screenreader sind unverzichtbare Werkzeuge, die es Menschen mit Sehbehinderungen ermöglichen, digitale Inhalte zu nutzen. Sie wandeln Text in Sprache oder Braille um und bieten so Zugang zu Informationen, die sonst unerreichbar wären. Dieser Beitrag erklärt, wie Screenreader funktionieren und wie Sie Ihre Website für diese Technologie optimieren können.
Grundlagen der Screenreader-Technologie
Screenreader sind Softwareanwendungen, die den Inhalt einer Website oder Anwendung vorlesen oder in Braille-Schrift umwandeln. Sie nutzen die semantische Struktur von HTML, um Inhalte zu interpretieren und dem Nutzer zugänglich zu machen. Wichtige Aspekte sind:
- Text-zu-Sprache-Engines: Konvertieren Text in gesprochene Sprache.
- Braille-Displays: Geben Inhalte in Braille-Schrift aus.
- Tastatursteuerung: Ermöglicht die Navigation ohne Maus.
Ein Beispiel für einen weit verbreiteten Screenreader ist NVDA (NonVisual Desktop Access), der kostenlos für Windows verfügbar ist.
Optimierung für Screenreader
Um Ihre Website für Screenreader zugänglich zu machen, müssen Sie bestimmte HTML5- und ARIA-Standards einhalten. Hier sind einige Best Practices:
- Verwendung von semantischem HTML: Nutzen Sie Elemente wie
<header>
,<nav>
,<main>
, und<footer>
, um die Struktur Ihrer Seite klar zu definieren. - ARIA-Labels und -Rollen: Verwenden Sie ARIA-Attribute, um zusätzliche Informationen bereitzustellen, die Screenreader interpretieren können.
- Tastatur-Navigation: Stellen Sie sicher, dass alle interaktiven Elemente über die Tastatur erreichbar sind.
Beispiel für ein ARIA-Label:
<button aria-label='Schließen'>X</button>
Dieses Label teilt dem Screenreader mit, dass der Button zum Schließen dient, auch wenn der Text nur 'X' ist.
WCAG-Konformität und Screenreader
Die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) bieten einen umfassenden Rahmen für die Barrierefreiheit, einschließlich der Kompatibilität mit Screenreadern. Wichtige Kriterien sind:
- WCAG 2.1 Erfolgskriterium 1.1.1 (Nicht-Text-Inhalt): Stellen Sie Textalternativen für alle Nicht-Text-Inhalte bereit.
- WCAG 2.1 Erfolgskriterium 1.3.1 (Info und Beziehungen): Informationen, Struktur und Beziehungen, die durch die Darstellung vermittelt werden, müssen programmatisch bestimmt werden können.
- WCAG 2.1 Erfolgskriterium 2.1.1 (Tastatur): Alle Funktionen müssen über eine Tastaturschnittstelle bedienbar sein.
Eine Tabelle zur Veranschaulichung:
WCAG-Kriterium | Beschreibung |
---|---|
1.1.1 | Textalternativen für Nicht-Text-Inhalte |
1.3.1 | Programmatisch bestimmbare Informationen |
2.1.1 | Tastaturbedienbarkeit |
Fazit
Die Optimierung Ihrer Website für Screenreader ist nicht nur eine Frage der Barrierefreiheit, sondern auch der Inklusion. Durch die Einhaltung von WCAG-Standards und die Implementierung von ARIA-Labels und semantischem HTML können Sie sicherstellen, dass Ihre Inhalte für alle Nutzer zugänglich sind.
Testen Sie Ihre Website mit einem Screenreader und stellen Sie sicher, dass sie für alle Nutzer zugänglich ist.